Finale der Ruhrfestspiele, Formation einer Aufführung

Legendär – Die Ruhrfestspiele.

Jedes Jahr von Mai bis Juni öffnet Recklinghausen seine Tore und Herzen für eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas. Gestartet wurde es 1946 von Hamburger Schauspielern und Recklinghäuser Bergleuten – mit dem Tausch „Kunst gegen Kohle“. Seitdem verwandeln Schauspiel- und Tanztheater aus aller Welt, Koproduktionen mit großen deutschsprachigen Bühnen sowie ausgewählte Produktionen des Off-Theaters und des Neuen Zirkus die Stadt in eine internationale Kultur- und Theatermetropole.

Geschichte

Darsteller der Ruhrfestspiele in Recklinghausen

Jahr 1946

Im eiskalten Winter 1946/47 drohte den Hamburger Theatern die Schließung mangels Kohle für den Betrieb der Bühnentechnik und Heizung. Kurzerhand fuhr eine Delegation mit zwei Lastwagen ins Ruhrgebiet und bat um Hilfe in Form von Kohle. Die Recklinghäuser Kumpel halfen gerne und bis die Besatzungsmächte den illegalen Transport unterbanden, konnten mehrfach Lastwagen gen Hamburg fahren und den Theaterbetrieb sicherstellen.

Im Sommer 1947 revanchierten sich die drei Hamburger Staatsbühnen und entsandten 150 Schauspieler nach Recklinghausen. Unter dem Motto Kunst gegen Kohle sollten es laut Hamburgs damaligem Bürgermeister Max Brauer „Festspiele inmitten der Stätten harter Arbeit“ werden. „Festspiele im Kohlenpott vor den Kumpels. Ja, Festspiele statt in Salzburg in Recklinghausen.“

Heute

Die Ruhrfestspiele sind eines der ältesten, größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas. Während der jährlichen Festspielzeit vom 1. Mai bis Mitte Juni verwandelt sich Recklinghausen in eine internationale Kultur- und Theatermetropole mit der besonderen Atmosphäre in der Glamour und Bodenständigkeit aufeinander treffen. Performanceproduktionen, Bildende Kunst, Lesungen, Konzerte sowie neue Diskursformate suchen darüber hinaus die Auseinandersetzung mit relevanten politischen Fragen.

Seit der Festivalspielzeit 2019 ist Olaf Kröck Intendant der Ruhrfestspiele. Zusammen mit seinem Team denkt er die Ruhrfestspiele als einen offenen Ort der Begegnung, an dem die Besucher*innen und Künstler*innen in einen Austausch über drängende Fragen der Zukunft treten können.

Finalapplaus der Ruhrfestspiele in Recklinghausen